Allgemeines zum Thema Erziehung, Beziehung und Ausbildung,
sowie den Bedürfnissen und Besonderheiten unserer Hunde
Freiheit ist der Sauerstoff der Seele!
Wie intensiv man sich der Hundeerziehung und ausbildung widmet,
obliegt jedem Hundebesitzer selbst. Dem einen reicht es aus,
gute Fachliteratur zu lesen, der andere bildet sich durch
zahlreiche Kurse und Seminare weiter. Der eine Hundehalter strebt
die perfekte Kommunkation an und/oder trainiert prüfungsorientiert, dem
anderen Besitzer reicht es völlig aus, wenn der Hund auf einen
Rückruf zuverlässig herankommt und an lockerer Leine läuft.
In den letzten Jahren haben sich die Ausbildung und die
unterschiedlichen Ausbildungswege gravierend verbessert, in erster Linie zum Wohle des Hundes.
Beim richtigen Veranstalter, der ein fundiertes Fachwissen
und Erfahrung im Umgang mit verschiedenen Hunderassen, Mischlingen
und deren Charakteren hat, kann man viel Neues lernen.
"Kommunikation" heißt das Zauberwort.
Erst wenn wir das Verhalten unserer Hunde "verstehen", können
wir entsprechend agieren, reagieren, kommunizieren.
Einer der wichtigsten Bausteine in der Mensch-Hund-Beziehung
sind grenzenloses VERTRAUEN und eine enge vertrauensvolle BINDUNG zm Menschen.
Dies sollte die
Basis für ein harmonische Mensch-Hund-Beziehung sein.
Ein gutes Training und sein Aufbau ist immer "erfolgreich".
Ein gut erzogener Hund, der durch kommunikative Signale
(Hör-/Sichtzeichen, Körpersprache, Mimik ...) mental erreichbar ist, wird sich als
angenehmer Begleiter erweisen. Die zuverlässige Kommunikation zwischen
dem Team "Mensch und Hund" ist die Basis des alltäglichen Miteinanders
und beschert dem Hund ein großes Maß an Freiheit - und uns viel Freude
bei all den gemeinsamen Aktivitäten. Mit einem "lenkbaren" Hund wird man daher in
der Gesellschaft einen positiven Eindruck hinterlassen.
Nichthundebesitzer danken es oftmals, wenn auch sie die Natur o.ä. ungestört genießen dürfen.
Die eigene Freiheit endet nämlich da, wo sie die Freiheit der anderen Mitmenschen
einschränkt.
Bei der Ausbildung und Erziehung eines Hundes sind rasse- und wesensspezifische
Merkmale zu beachten. Basis und Wege sollten u.a. sein:
- Vertrauen und eine gute Bindung des Hundes zum Hundebesitzer,
- Orientierung, die der Hund bei seinem Menschen findet,
- der Hundebesitzer sollte ihm Sicherheit und Führung bieten,
- er sollte Konsequenz und Geduld im Umgang mit dem Hund aufzeigen,
- positive Verstärkung erwünschter Verhaltensweisen,
- Motivation, die den Hund gerne, freudig und entspannt in der Interaktion mit seinem Menschen
agieren und reagieren lässt,
- Trainingskonzepte in kleinen Trainingsschritten,
- Ignorieren, Vermeiden unerwünschter Verhaltensweisen, Gegenkonditionierung, Umkanalisierung.
Im Bild: Sarplaninac-Hündin "Piroschka" mit ihrer Besitzerin.
Eine gute Bindung und Vertrauen spiegeln sich in diesem Bild wieder!
Abzulehnen beim Training ist der Einsatz von aversiven (=schmerzverursachenden)
Hilfsmitteln, wie bspw. Stachel-, Endloswürger, Herumreißen und -rucken
an der Leine etc., sowie das gesetzlich verbotende Elektro-Reizgerät.
Ein Hund sollte Freund & Partner sein und nicht zum
vierbeinigen Sklaven oder Sportgerät degradiert werden. Menschen, die bei der Ausbildung
"aversiv" agieren, lassen sehr viel über sich selbst erkennen!
Unsere Hunde haben "Bedürfnisse und Besonderheiten"; diese gilt es zu beachten und
ihnen gerecht zu werden.
Der Hund als LEBEWESEN hat...
Körperliche Grundbedürfnisse
- Nahrung und Wasser
- Schlaf und Ruhe
- Ausscheidemöglichkeit
- Schmerzfreiheit
- Schutz vor Wärme/Kälte
- Rückzugsmöglichkeit
- Nähe und Distanz
- Freiräume
!!! Ausreichend Ruhe schafft "Ausgeglichenheit".
Benötigt SICHERHEIT
- sich sicher fühlen (Umgebung)
- Körperliche Unversehrtheit
- feste Tagesabläufe/Gewohnheiten
- Regeln
- Nahrungsressourcen
wie auch SOZIALKONTAKTE
- Liebe, Sicherheit, Geborgenheit
- Familienanschluss
- Körperkontakt
- Sozialkontakt mit anderen Hunden, Tieren
Der Hund ist ein Lebewesen mit GEFÜHLEN und benötigt deshalb auch,
WERTSCHÄTZUNG und ANERKENNUNG
- Status
- - Respekt
- Erfolg
- Unabhängigkeit/Freiheit
- Achtung/Wichtigkeit
- Gemeinsames Spiel, Interaktionen
Ebenso ist seine INDIVIDUALITÄT zu beachten in Bezug auf
- Lernen, Weiterentwicklung
- Positiver Zuspruch, Lob
- Individualität ausleben dürfen
- Eigenständiges Handeln, wenn seine Sicherheit gewährleistet ist (er darf Hund sein)
- Spezielle Aufgaben
Das BEWEGUNGSTIER Hund möchte
- Laufen, Rennen
- Toben, Kräfte messen
- Schwimmen
In Bildern: Mischlings-Hündin "Mücke" beim Rennen im Winterurlaub, auch noch mit 13 Jahren!
Sarplaninac-Rüde "Bak" ist klassischer Herdenschutzhund-Position "bewachend" am Zaun.
Dem JÄGER Hund liegt im Blut
Der SCHÜTZER Hund
- bewacht das Territorium
- verbellt, vertreibt, droht
- hat Bewegungsspielraum
- sucht Aussichtspositionen und meldet Eindringliche sehr bald
Der HÜTER Hund präsentiert sich durch
- das Hüten-wollen einer Herde
- Zwicken, Zusammentreiben
- Bellen, Umrunden
Der Hund als WELPE benötigt
- Viel Ruhe
- Feste Bezugspersonen
- Geborgenheit, Schutz, Sicherheit
- Abwechslung, Umweltreize in Maßen, nicht in Massen
- Orientierung, fester Rahmen, klare Regeln
Diese wenigen Punkte sind nur Ansätze, um zu erkennen, wo die Bedürfnisse
und Besonderheiten unserer Hunde liegen. Wichtig ist es, diese erkennen
und somit Verhalten besser einschätzen und positiv beeinflussen zu können. Das ist unsere oberste Aufgabe,
als Mensch, wenn wir die Verantwortung für ein Lebewesen übernommen haben.
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