SPASS & ERFOLG IM TUN ALS TEAM
"Wer etwas verändern möchte findet Wege,
wer nichts verändern möchte findet Gründe!" Gerne helfe ich Ihnen dabei, Ihren Weg als Mensch-Hund-TEAM zu finden.



"Wußten Sie, daß Hunde nicht diejenigen bevorzugt zum exclusiven Bindungspartner auswählen, die sie füttern und besonders freundlich zu ihnen sind, sondern die, die in schwierigen Lebenssituationen am überzeugendsten Gefahren abwehren und sie am effektivsten beschützen?" (Bloch)

Tierschutz, Tierheimhunde, Training mit Tierheimhunden

Einem Hund aus dem Tierschutz ein neues Zuhause zu schenken,
verändert nicht die ganze Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für diesen Hund!

INFORMATIONEN ZU TIERHEIMHUNDEN

Welche Hunde findet man im Tierheim?

Im Tierheim findet man alle Arten von Hunden: Welpen, Junghunde, Ältere, Große und Kleine, Rassehunde und Mischlinge.

Click! Infoblatt bei Einzug eines Tierheimhundes (2-seitig)

Weswegen sind die Hunde im Tierheim?
Ursachen sind oft traurige Schicksale wie Scheidungswaisen, Tod des Besitzers, Hunde deren Halter durch Alter, Krankheit oder Wohnungswechsel ihren Freund abgeben mussten, aber auch viele Hunde die unüberlegt angeschafft und schnell lästig wurden. Oftmals sind diese Hunde auch weniger, schlecht oder besonders gut erzogen. Sie kamen aus Privathand, aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis, vom Händler oder vom Züchter. Sie nicht besser oder schlechter wie jeder andere Hund: Sie hatten einfach nur das Pech kein endgültiges Zuhause gefunden zu haben! Sie suchen Menschen, die liebevoll aber konsequent ihrem Leben wieder den richtigen Weg geben und diesen bis zum Ende einer Freundschaft. Mitleid ist im Tierschutz weniger gefragt als aktive Hilfe, z.B. durch die Übernahme eines Tierheimhundes, eine Patenschaft für einen unvermittelbaren (alten, kranken oder etwas problematischeren Hund), Mithilfe durch regelmäßiges Gassi gehen mit Hunden oder auch durch die Übernahme eines weniger gefragten Hundes. Leider sitzen gerade die älteren Vertreter besonders lange und warten auf neue Menschen, denn die meisten wollen natürlich einen jungen Hund, den sie selber noch (v)erziehen können. Aber auch ein "Oldie" ist ein treuer Begleiter und kann sich prima einleben. Für manchen Hundeanfänger ist er der ideale "Einstiegshund". Denn oftmals sind sie schon erzogen, stubenrein, nagen keine Stuhlbeine mehr an und besitzen ein geringeres Beschäftigungs- und Bewegungsbedürfnis (natürlich Rasseabhängig). Die Initiative GRAUE SCHNAUZEN widmet sich intensiv der Vermittlung älterer Hunde ab 5 Jahren.

Welche Probleme kann es geben?
Die allermeisten Hunde gewöhnen sich recht schnell an ihre neuen Menschen. Gewöhnlich sind sie in den ersten drei, vier Wochen noch recht zurückhaltend. Gerade so, als ob sie erst mal die Lage sondieren wollen. Wenn sie erkennen, dass sie ein neues Heim gefunden haben, werden die meisten entspannter und treten selbstsicherer auf. Eine konsequente Erziehung, viel Einfühlungsvermögen und Hundewissen sollte immer die Basis für eine Hundehaltung sein, egal woher der Hund kommt. Vielfach hat sich der Besuch einer "seriösen Hundeschule oder -Vereins" (Aufpassen, auch hier gibt es schwarze Schafe!!!) bewährt. Hier bekommt man von erfahrenen, kompetenten Hundetrainern (beim richtigen Veranstalter!) Anleitung und Hilfe. Hunde, die Verhaltens- oder Gesundheitsprobleme haben, sollte man nicht aus Mitleid aussuchen, denn gerade diese Tiere leiden doppelt, wenn der neue Halter schon nach kurzer Zeit erkennt, dass er sich überfordert hat und den Hund wieder ins Tierheim bringt. Denken Sie, ihre Familie oder ihre Freunde und Bekannten einmal darüber nach, ob der nächste/weitere Hund vielleicht ein Tierheimhund ist!

".... BLOSS KEINEN TIERHEIMHUND!"

Meine Erfahrungen als Hundeausbilder
Seit mehr als 15 Jahren bin ich nun schon im Hundesport aktiv. In der Anfangsphase habe ich mich "nur" meinem eigenen Hund gewidmet, aber mit den Jahren und den gesammelten Erfahrungswerten fand ich Gefallen an der Funktion eines Ausbilders. Mir macht es auch heute noch viel Spaß dem "Zweibeiner" am Ende der Leine möglichst viele Informationen und Tipps "Rund um dem Hund" (Erziehung, Ausbildung, Rassekunde etc. etc.) mit auf den Weg zu geben. Mein Hauptanliegen ist es, verschiedene Ausbildungswege aufzuzeigen auf Basis positiver Verstärkung (ohne Starkzwang - Teletakt, Stachel-/Krallen-/Endloswürger) und ein besseres Verständnis zwischen dem Team "Mensch & Hund" zu schaffen.
In der "Vorstellungsrunde" der ersten Stunde gilt mein Interesse u.a. dem Grund, warum man sich für einen Hund vom Züchter, eines privaten Zufallswurfes oder oft unwissend bei einem Händler entschieden hat.

Oftmals lautet der Tenor:

"Bei Tierheimhunden wüsste man nicht, woher sie kommen, was sie erlebt hätten, sie wären schon verdorben, hätten eben einen "Knacks" weg ...... ."

Beginnen wir einmal am Anfang.

Im Idealfall kommt der Welpenbesitzer auf den Hundeplatz, um "Welpenprägespieltage" zu besuchen. Danach schließen sich "Junghundekurse" an und der Hundebesitzer ist oftmals "erfolgsverwöhnt". Alles funktioniert wunderbar, der Welpe und angehende Junghund erweist sich als sehr anhänglich und aufmerksam. Doch irgendwann erreicht der Junghund die sogenannte "Pubertäre Phase" (je nach Rasse unterschiedlicher Entwicklungszeitraum). D.h., der Junghund entwickelt seine Geschlechtsreife und entdeckt das andere Geschlecht. Nun entwickelt er vielleicht - je nach Rassezugehörigkeit - standardisierte Eigenschaften, wie erhöhtes Territorialverhalten, Schutztrieb, Hütetrieb etc. . Er betrachtet vielleicht den Geschlechtsgenossen nun nicht mehr als Kumpel, sondern als Rivalen. Der Bewegungs- und Beschäftigungsbedarf des Hundes nimmt enorm zu; er wird selbstbewusster, agiert eigenständig, sucht seine Grenzen und sein Benehmen kann zwischen Dreistheit und Unsicherheit schwanken. Konsequenz, Bestätigung erwünschten Verhaltens, Verleidung unerwünschten Verhaltens, Korrektur/Motivation zum richtigen Zeitpunkt ist angesagt. Die einfachen Lösungsansätze eben, für die Vermeidung von Problemen im Umgang und Zusammenleben mit dem Hund.

Nun ja - eigentlich doch alles ganz einfach, ganz leicht. Eigentlich müsste doch alles ein "Klacks" sein, wenn man Welpenprägespieltage, Junghundekurse etc. besucht hat. Leider lernt der Hund nicht vom Zusehen, sondern nur über konsequentes Handling durch den Halter. Der Hundeverein oder die Hundeschule ist der "Ort der Anleitung", das "Training ist der Alltag!" Und so setzen manche Hundehalter den Inhalt dieser Ausbildungsinhalte um, andere wiederum stellen es sich einfacher vor und/oder sind nicht bereit die erforderliche Zeit und Geduld zu investieren.

Folgende Szenen sind deshalb keine Seltenheit: Der Hund stürmt aus dem Auto ohne sich um den Halter zu kümmern, der es kaum schafft die Autotür abzuschließen. Er zerrt ihn zur nächsten Ecke, um seinem Markierverhalten nachzugehen. Eine Unterhaltung mit dem Halter ist unmöglich, da er fast Pirouetten dreht, um den Richtungen des Hundes zu folgen. Große Hunderassen legen nun an Gewicht zu, der Kraftaufwand für den Halter steigt. Der Hund hetzt ungehindert Wild. Er zeigt aggressives Verhalten anderen Hunden oder Menschen gegenüber, ohne dass der Halter in irgendeiner Weise reagiert. Es hat oftmals den Anschein, als ob der Zweibeiner am Ende der Leine ein reines Zierstück ist. Der Hund folgt seinen eigenen Interessen. Und so mancher Halter ist mit einem pubertierenden Junghund und später unerzogenem erwachsenen Hund völlig überfordert.

Und nun ist "man/mensch" an diesem Punkt !
Der eine Halter erkennt die Problematik, handelt und arbeitet zielorientiert an den Defiziten. Meine Hochachtung vor diesen Haltern! Sie löffeln den Mist, den sie sich eingebrockt haben, auch wieder aus.

Der andere Halter jedoch, kapituliert! Weil er sich die Sache einfacher vorgestellt hat. Und - er besitzt einen Hund, den er n i e wollte. Einen Hund, dessen problematisches Verhalten er selbst "produziert" hat! Er vermittelt ihn weiter, lässt ihn einschläfern oder dieser einst so geliebte Welpe, landet "entglitten durch das Unvermögen dieses Halters" im TIERHEIM !!!

Ein neuer Tierheimhund wurde von jenem Halter produziert, der sich einen Tierheimhund nie angeschafft hätte !

Nur eine Vermutung, ein Geschichte - denken Sie an dieser Stelle!?
Bedauerlicherweise erleben wir Ausbilder diesen Ablauf immer und immer wieder. Und so mancher Hund nahm mit dem Erstbesitzer an einem Erziehungskurs teil und erschien nach einem Tierheimaufenthalt mit einem neuen Besitzer wieder.

Tierheimhunde sind Hunde, die .....

  • unüberlegt angeschafft wurden.
  • der Besitzer irgendwann total überfordert war.
  • Scheidungsopfer wurden.
  • bei einem Umzug nicht mitgenommen wurden.
  • übrig waren, als der Besitzer starb und die Erben "alles" übernahmen - außer dem Hund.
  • gequälte, schlecht gehaltene Tiere
  • vielleicht nach vielen Besitzerwechseln oder Haltungs-/Erziehungsfehlern "kleine" Macken entwickelt haben.

Aber, haben wir nicht alle irgendwo eine "kleine Macke ?"
Und trotz der Freude, die mir die Zusammenarbeit mit den Hundehaltern und Hunden macht, sehe ich leider oftmals das Ende eines "Teams" (Hund + Halter) voraus. Hilfe, die angeboten wird, wird nicht umgesetzt, weil der Wille und die Einstellung fehlt. Vielleicht ist das Tierheim oft eine neue Chance für den Hund ein Zuhause zu finden, in dem man ihm Verständnis, die erforderliche Konsequenz und ausreichend Beschäftigung/Bewegung bietet. Ein Zuhause, wo Menschen die Hundehaltung mit "Herz & Verstand" angehen.

Was mich traurig macht: Die Hilflosigkeit mit anzusehen zu müssen, wie die Kategorie "inkompetenter Halter" sich wieder einen Hund anschafft, und das Szenario von Neuem beginnt. Denn jene Kategorie "Mensch" sucht selten den Fehler bei sich ...

von Carmen Böker

Beschäftigung und Training mit Tierheimhunden

In Zusammenarbeit mit mehreren ehrenamtlichen Helfern des Tierheimes Oberndorf und unter meiner Leitung bauten wir im Jahr 2005 eine kleine Hundeschule im Tierheim auf, die sich (neben ausgiebigen Spaziergängen) dem Bereich der "geistigen und körperlichen Auslastung" der Tierheimhunde widmete. Diese Gruppe besteht auch heute noch im Tierheim Oberndorf, nun unter der Leitung von Miriam Kubitza und Susanne Wirth.

Langeweile kann auch bei Hunden entstehen, wenn man sich nicht ausreichend mit ihnen beschäftigt. Hunde wurde durch die "Domestikation" zu "Zivilisationslebewesen" gemacht, die sich letztendlich nicht mehr um Nahrung oder ums Überleben kümmern müssen. Die Energie, jeweilige Triebveranlagung (Jagd-, Hüte-, Schutz-, Beutetrieb u.v.m.), der Bewegungsdrang und vor allem die Lernfreudigkeit sind jedoch immer noch in starkem Maße vorhanden.

Sich mit einem Hund zu beschäftigen heißt nicht nur ihn spazieren zu führen, zu streicheln oder ihn zu füttern. Es heißt vor allem, ihn zu "erziehen" sowie "geistig" auszulasten.

Folgende Bilder zeigen einige "Beschäftigungsmöglichkeiten & Trainingsabläufe". Diese wurden individuell auf das Alter, das jeweilige Naturel, sowie die rasse- und wesensspezifischen Eigenschaften der Hunde abgestimmt. Die Tierheimhunde sind mit wahrer Begeisterung bei der Sache.

Susanne Wirth mit "Amigo"

Hier zeigt sich der Ansatz der Übung "Twist"; wo sich der Hund aus der Fussfolge heraus (Aufbau "Futterbestätigung) - auf ein Hörzeichen hin - nach außen in einen Kreis dreht und wieder mit der Position "neben der Person" - also in der "Fussfolge" abschließt.

Tamara Stuber mit "Jokey"

Durch Einsatz von Tamaras kleiner "Führerhilfe" (Tamara beugt sich leicht vor), zeigt Jokey von sich aus: ein "rückwärts gehen". Dies ist Ziel dieser Übung. Dieses Verhalten wird mit "Futter" bereits im Ansatz, d.h. wenn die Hündin nur 1-2 kleine Schritte rückwärts geht "bestätigt" (Futter) und später mit einem "Hörzeichen" (Bsp. Back) verbal bestätigt. Ziel ist: Ein Hund, der auf das Hörzeichen "Back" den "Rückwärtsgang" einlegt.

Dies sind zwei wirkliche "Fun-Übungen", die den Hunden wie auch den Menschen viel Spaß machen.

Franzi Bayer mit "Cookie"

Franzi hier bei der Übung "Platz": Cookie ist ein sehr quirliger Vierbeiner, dessen Konzentration rasch nachließ, wenn er nicht gleich ans "Futterziel" gelangte. So haben wir speziell für diesen Hund die "Platz-Übung" so aufgebaut, dass er unter Franzi's Bein kriechen musste, um ans "Futter" zu gelangen. Anfangs "bestätigten" wir nur das Hinlegen. Dies erfolgte fast automatisch, wenn er sich klein machen musste, um unter Franzi's Beinen ans Futter zu gelangen. Hat der Hund eine Assoziation zwischen "Hörzeichen & Futter" hergestellt, kann zuerst das Hörzeichen und danach die "Futterbestätigung" erfolgen. Ziel der Übung: der Hund legt sich auf das Hörzeichen "Platz".

Carmen Böker mit "Marshi"

Marshi's Leben wurde "Opfer" fragwürdiger Hundeverordnungen, die im Schnellschuss-verfahren leider alle Hundehalter gewisser Rassen oder Rassetypen (Mischlinge) traf.

Der Tod eines Kindes in Hamburg durch einen freilaufenden "Listenhund" hätte vermieden werden können, wenn dessen Halter sich an den auferlegten "Leinen- und Maulkorbzwang" gehalten hätte - bzw. wenn dies jemand von der Ordnungsbehörde kontrolliert hätte. So fristen immer noch viele sogenannte "Listenhunde" ihr Dasein in Tierheimen.

Marshi ist ein sehr sensibler, menschen-bezogener und freundlicher Rüde, der Streicheleinheiten endlos genießt und mit seiner Wurfschwester "Gina" zusammelebt.


Hier im Bild von links: Carmen Böker mit Schäferhündin "Sherina" (Presse berichtete ausführlich über ihr Schicksal), Sigrid Hader-Popp, Susanne Wirth mit "Amigo", Nadine Stuber mit "Aslan".
Hinten Mitte: Franzi Bayer mit "Cookie" (bereits vermittelt!).
Vorne Mitte: Tamara Stuber mit "Jokey".

Menschen für "Tierheimhunde"

Spaß und Freude auf beiden Seiten bei der Zusammenarbeit mit dem Hund, das ist der Garant für eine intakte und harmonische "Mensch-Hund-Beziehung". Meine Grundsätze des Umganges bei diversen Trainings- und Beschäftigungsformen mit Hunden sind: Vertrauen zum Menschen, Motivation, eine positive Verstärkung von erwünschten Verhaltens weisen, sowie humane und hundeverständliche Disziplinierungsmethoden (Körpersprache, Abbruchsignalen...) - auf Basis des Beute-, Spiel- und Futtertriebes, sowie ein respektvoller Umgang mit einem Lebewesen.